Wie können wir “Mit nachhaltiger Wirtschaft unsere Zukunft gestalten”? Dazu holten wir uns interessante Anregungen bei einer Veranstaltung der Nürnberger Grünen mit Johannes Ehrnsperger, Geschäftsführer des Neumarkter Brauerei Lammsbräu.
Das erfolgreiche Familienunternehmen wurde vor fast 400 Jahren gegründet und ist seit 225 Jahren im Familienbesitz der Familie Ehrnsperger. Es überrascht daher nicht, dass „Enkel-tauglichkeit“ laut Herr Ernsperger schon immer im Fokus der Unternehmensstrategie stand. Dabei setzte Lammsbräu als einer der Pioniere der nachhaltigen Wirtschaftsweise im Bereich der Brauereiwirtschaft bereits vor mehr als 40 Jahren auf die Verwendung von Rohstoffen aus ökologischen Landbau.

Herr Ernsperger führte in seinem Vortrag vier Erfolgsfaktoren der nachhaltigen Transformation seines Brauereibetriebes aus:
- die persönliche Überzeugung der Unternehmensführung
- Nachhaltigkeit als integraler Bestandteil der Unternehmensidentität
- die Verwurzelung von nachhaltigem Denken in der Unternehmenskultur und Belegschaft
- die Kooperation mit dementsprechenden Partner*innen, insbesondere mit regionalen Bio-Landwirt*innen
Der ganzheitliche Ansatz der Unternehmensführung erstreckt sich dabei über die gesamte Wertschöpfungskette und berücksichtigt ökologische, soziale und ökonomische Aspekte. Dazu zählen faire und langfristige Lieferverträge mit Bio-Landwirten aus der Region und eine finanziellen Honorierung mit 1% vom Unternehmensumsatz für Nachhaltigkeitsleistungen seiner Lieferant*innen.

Der Geschäftsführer betonte dabei immer wieder, dass auch die Firma Lammsbräu als ein Wirtschaftsunternehmen selbstverständlich gewinnorientiert arbeitet und stets Kompromisse zwischen Ökonomie und Ökologie schließen muss. Durch die nachhaltige Ausrichtung wird aber gemeinsam mit den Lieferant*innen, Kund*innen und der Belegschaft eine langfristige, vertrauensvolle Zusammenarbeit erreich
Den inspirierenden Vortrag rundete eine Podiumsdiskussion mit den grünen Politiker*innen Britta Walthelm (Nürnberger Umweltreferentin) und Sascha Müller (Bundestagsabgeordneter und Obmann im Finanzausschuss) ab.

Dabei wurde über die Frage der Förderung und Ansiedlung nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen sowie über die Möglichkeiten einer steuerlichen Förderung von nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen diskutiert.
Nun wollen wir schauen, welche Ideen zur Förderung nachhaltig wirtschaftender Unternehmen durch eine Stadt auch für Altdorf wirksam sein könnten.