Zur öffentlichen Diskussion über den Stopp der Nordtangente gab es öffentliche Äußerungen von Menschen, die sich AUCH bei den Grünen engagieren. Hier die vollständigen Texte:
Philipp Kullmann schreibt:

„Ich war bei der im Artikel erwähnten Stadtratssitzung anwesend und habe das dort oft zitierte Verkehrsgutachten (einsehbar auf der Website der Stadt) genau angesehen. Was mich als Familienvater besonders beunruhigt: In allen drei Prognosen für 2040 steigt das Verkehrsaufkommen in der Rascher Straße, Riedener Straße und Schießhausstraße.
Die Befürworter preisen die Nordtangente zu sehr als „Allheilmittel“, doch frage ich mich, ob sie auch an unsere Kinder denken. In der Sitzung lag der Fokus auf Pendlerverkehr, Altstadterreichbarkeit und Geschäften, nicht auf den Belangen junger Familien. Viele Befürworter haben vermutlich einen anderen Blick, da ihre Kinder bereits erwachsen sind – Alltag mit Grundschulkindern, täglicher Weg zu KiTa und Schule sowie sichere Straßen scheinen nicht im Mittelpunkt zu stehen.
Gerade diese Straßen sind für unsere Kinder zentral: Grundschüler aus den Neubaugebieten im Südosten gehen täglich durch die Rascher und Schießhausstraße zur Schule, in der Rascher Straße liegt die Kita St. Josef (zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar), und an der Schießhausstraße befindet sich der beliebte Spielplatz an der Jahnstraße.
Laut Gutachten würde eine Nordtangente die Belastung in diesen Straßen nicht mindern, sondern sogar leicht erhöhen. Von einer Nordtangente profitiert keins unserer Kinder. Die Sicherheit unserer Kinder muss bei der Verkehrsplanung an erster Stelle stehen – nicht allein die Erreichbarkeit der Altstadt mit dem Auto.„
Sonja Ständner schreibt:

“ Als aktive Unterstützerin der Bürgerinitiative Pro Ziegelwiesen ist es für mich selbstverständlich, mich für das einzusetzen, wofür ich stehe: für den Erhalt der Natur und für ein sinnvolles, nachhaltiges Verkehrskonzept, das Mensch und Umwelt nicht schadet.
Mich erstaunt, dass das Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger nicht von allen gleichermaßen geschätzt wird – unabhängig von unterschiedlichen politischen Sichtweisen. Gerade in einer lebendigen Demokratie sollte Mitdenken, Mitreden und Mitgestalten ausdrücklich willkommen sein.
Die hohen Kosten für die Nordtangente und die begrenzten Mittel der Stadt waren dem Stadtrat schon lange bekannt.Trotzdem blieb man bei der Planung. Außer den finanziellen Problemen ist nun vielen Menschen in Altdorf bewusst geworden, was der Bau dieser Straße tatsächlich für unsere Stadt und ihre Lebensqualität bedeuten würde.
Zu hoffen ist, dass diese Einsicht dazu beiträgt, künftig verantwortungsvoll mit Natur, Flächen und Steuergeldern umzugehen.„
Susanne Pannewick schreibt:

“ „Nordtangente in Altdorf vom Tisch“ – und die Redaktion kommentiert: Die Grünen hätten „nichts als Wahlkampfgetöse“ veranstaltet. „Denn im Stadtrat war allen … längst klar, dass man sich dieses Projekt auf absehbare Zeit nicht wird leisten können …“ Kritik außerdem: „Es stehen mehrere Wortführer der Bürgerinitiative auf der Liste der Grünen.“ Dazu ein paar Fakten:
1. Die Grünen stellen sich seit Jahren durchgehend gegen den Bau einer Nordtangente, nicht erst zum Wahlkampf jetzt.
2. Der Vorschlag der Verwaltung 12/2024 auf ein Ratsbegehren zur Nordtangente (mit Hinweis: Finanzlage, begrenzte Geltung von teurer Planung) wird von der Stadtratsmehrheit abgelehnt (Grüne stimmen dafür), also bleibt Planungsvorhaben.
3. 2/2025 stellen alle Fraktionen bei der Haushaltsdebatte eine sehr angespannte Finanzlage fest. Die CSU spricht von einer nie erlebten „klaffenden Lücke im Verwaltungshaushalt“.
4. Im Frühjahr gründet sich die Bürgerinitiative ProZiegelwiesen. Naheliegend dass sich auch Menschen beteiligen, die den Grünen nahestehen.
5. Durch die Aktivitäten für ein Bürgerbegehren flammt die Diskussion wieder auf, auch zum Finanzargument.
6. Nach eigenen Angaben realisieren FW und SPD erst bei der Haushaltsdebatte im Herbst, dass die beschlossene Straße auf Jahre gar nicht finanzierbar und Planungen ohne Umsetzung rausgeworfenes Geld ist. Die Grünen sagen: Das wussten wir schon lange.
7. Nun wird der Bürgerinitiative und den Grünen vorgeworfen, dass sie ein Planungsvorhaben ernst genommen haben, während allen anderen klar war, dass sich niemand daran hält.
Finde den Fehler…“