Wie funktioniert Energiewende? Was können wir dazu beitragen? Im „Energiespardorf“ des BUND am Leibniz-Gymnasium haben wir – Michaela und Susanne – unter Anleitung der Biologin Anita Bitterlich erfahren, wie wir mit unserem Verhalten unsere Umwelt beeinflussen.

Im von Berufsschulklassen angefertigten interaktiven Modelldorf wurde unmittelbar sichtbar:
Was passiert, wenn wir einen Kühlschrank oder PC anschließen, wenn wir Mais als Schweinefutter anbauen oder Wälder pflanzen, wenn wir fossilen Strom verbrauchen oder ein Windrad aufstellen. Anhand von anschaulichen, direkt reagierenden Messungen und Grafiken konnte man erkennen, welche Auswirkungen unsere Entscheidungen auf Energiebedarf, Nahrungsangebot, CO2- Ausstoß und Umwelt haben.
Dann konnte probiert werden: was ändert sich, wenn wir statt Glühbirnen LED-Lichter einschrauben? Wenn wir im Gemeinderat diskutieren, ob auf den Feldern Mail für eine Biogasanlage oder Nahrung wachsen soll?
Beeindruckt hat uns auch die Information: Für den Standby-Betrieb elektrischer Geräte muss in Deutschland ein ganzes Kraftwerk laufen – was heißt das für uns?
Ein Satz fasste die Erfahrungen zusammen: Alles was wir tun, hat Nebenwirkungen.
Spielerisch wurde so für die beteiligten Schulklassen und uns erlebbar: Allein durch Verhaltensänderungen kann schon jede Menge Energie eingespart werden. Die für die Ernährung notwendigen Flächen können durch eine Reduktion des Fleischkonsums besser genutzt werden, so dass auch noch Platz für Wälder und Artenschutz verbleibt. Im Rollenspiel eines Gemeinderats geht es dann darum, wie gemeinsame Entscheidungen demokratisch ausgehandelt werden.

Das Modell kann sicher nicht alle komplexen Zusammenhänge darstellen, trotzdem wird klar: Es gibt nicht nur ein Richtig und ein Falsch, sondern immer ein Abwägen von verschiedenen Aspekten. Das Ziel muss sein, dass trotz des Energie- und Nahrungsbedarfs der Menschheit und der begrenzten Ressourcen durch weitsichtige Maßnahmen auch unser Lebensraum erhalten werden kann.
Auch wenn die Bilder von geschmolzenen Gletschern und toten Bäumen am Moritzberg zum Einstieg den dramatischen Hintergrund des Klimawandels zeigte – die Erfahrungen im Energiespardorf machen auch Hoffnung. Denn zwar verwies die Biologin auf die Wiederholung, dass sich große Artensterben auf der Erde in der Vergangenheit immer durch einen steigenden CO²-Gehalt und in der Folge steigende Temperaturen angekündigt haben. Aber im Unterschied zum Zeitalter der Dinosaurier gibt es jetzt denkende Wesen auf der Erde, die zwar das Massensterben ausgelöst haben, aber auch wissen, was dagegen zu tun ist bzw. wäre.
Wir finden es toll, dass hier Schüler/innen die Möglichkeit haben, an einem solchen Workshop teilzunehmen und wir hoffen wie Anita Bitterlich, dass jede/r nach diesen 3-4 Stunden einige neue Erkenntnisse mit nach Hause nehmen kann. Wir haben es jedenfalls…
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